Es ist Deutschlands meist gehasster Verein, so zumindest artikulierte erst vor wenigen Tagen das bekannte Online-Magazin profil.at aus Österreich. Die Rede ist vom künstlichen Konstrukt des österreichischen Brauseabfüllers Red Bull in Leipzig, mit dem schon fast päpstlichen Segen der DFL und des DFB. Denn im Gegensatz zu den hunderttausenden deutschen Fußballfans scheinen die Vertreter der beiden Verbände kein Problem mit RasenBallsport Leipzig zu haben.
(…) Seit dem Aufstieg des mit Ösi-Millionen gedopten Ossiclubs (so eine durchaus gängige Sichtweise) stehen Fankurven und Sportjournalisten Kopf. Vereine verweigern Freundschaftsspiele, Medien orten Wettbewerbsverzerrung, Fanclubs überbieten einander in ritueller Bullenschmähung, zum Teil sogar, wenn gar kein Rasenballspieler in Rufweite ist, wie etwa beim Bundesligaauftakt Werder gegen Hertha Ende August, bei dem RB eines der lautstärksten Pfeifkonzerte seit Menschengedenken gewidmet wurde.
“RB Leipzig ist zum Hassobjekt geworden”, stellte die ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’ fest, das meinungsführende Fußballkultur-Magazin ’11 Freunde’ widmete sich in einer Titelgeschichte dem “großen Red Bull Bluff”, und VfL-Bochum-Trainer Peter Neururer formulierte ein momentan weit verbreitetes Gefühl folgendermaßen: “Was Mateschitz und Rangnick da machen, machen sie sehr gut. Nur was gemacht wird, finde ich zum Kotzen” (…) [profil.at]
So weit so gut, denn mittlerweile mehren sich aber auch ganz andere Stimmen. Red Bull Leipzig sollte nach Möglichkeit schnell in die 1. Bundesliga aufsteigen, wo schon die TSG Hoffenheim, der VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen oder andere ähnlich hochsubventionierte Clubs warten. Und am besten sollte der Aufstieg schon dieses Jahr, gleich noch zusammen mit dem FC Ingolstadt und dem 1. FC Heidenheim, gelingen.
Zwar würde mit immer mehr künstlichen Projekten die 1. Bundesliga deutlich an Attraktivität verlieren, im Gegenzug die 2. Bundesliga sowie 3. Liga jedoch weiter kräftig gestärkt – weniger Eintritt zu den Spielen und geringere Polizeikosten inklusive. Selbst die teuren monatlichen Kosten für Pay-TV würden ab der 3. Liga komplett wegfallen, denn da gibt es schon jetzt jedes Wochenende gratis Übertragungen der dritten Programme der ARD. In diesem Sinne, auf gutes Gelingen …